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Glutenfreie Pasta – Verzicht oder Genuss?

Glutenfreie Pasta
Bild: soeka / Shutterstock.com

Nudeln erfreuen sich in Deutschland äußerster Beliebtheit. Doch ein Thema überschattet häufig den Genuss: Glutenintoleranz oder Zöliakie. Immer mehr Menschen leiden unter dieser Unverträglichkeit. Infolgedessen stellt sich auch die Industrie darauf ein und produziert zunehmend glutenfreie Lebensmittel. Aber kann sich ein Fan von echter italienischer Pasta mit den Ersatzprodukten anfreunden? Wir klären diese Frage und zeigen, wie die glutenfreie Alternative mit der richtigen Zubereitung und passenden Saucen zum Genuss wird.


Infobox: Zöliakie

Bei einer Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit reagiert der Körper auf das Klebereiweiß Gluten, das hauptsächlich aus Proteinen besteht. In Verbindung mit Wasser wird es zu einer gummiartigen Masse, wird im Dünndarm nicht abgebaut und verursacht Entzündungen. Dadurch können Symptome wie Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen, Mangelerscheinungen oder sogar Gewichtsverlust auftreten. Da Gluten in den meisten Getreidesorten enthalten ist, haben Betroffene häufig nach dem Verzehr von Brot, Nudeln und anderen getreidehaltigen Lebensmitteln Schwierigkeiten. Ohne Diagnose und Behandlung kann es zu schweren Folgeerkrankungen wie Osteoporose oder Darmkrebs kommen. Zwar ist Zöliakie nicht heilbar, aber mit glutenfreien Lebensmitteln lässt sich die Lebensqualität von Betroffenen deutlich steigern.

Was ist an glutenfreier Pasta anders?

Herstellung

Pasta wird üblicherweise auf Basis von Getreide hergestellt. Fast alle Sorten enthalten Gluten: Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel, Gerste, Grünkern und verschiedene Varianten des Urkorns. Bei glutenfreier Pasta werden diese Getreidearten durch stärkehaltige Alternativen wie Kartoffeln, Mais, Reis oder Hirse ersetzt. Meistens wird glutenfreie Pasta aus Maismehl, Reismehl oder Buchweizenmehl hergestellt. In vielen Fällen wird eine Kombination aus diesen Mehltypen verwendet, um den Geschmack und die Konsistenz der Pasta so nah wie möglich an die traditionelle Pasta heranzuführen.

Die Produktion glutenfreier Pasta stellt die Lebensmittelindustrie vor große Herausforderungen, und auch nach Jahren der Forschung und Herstellung bleiben viele Nudeln in Geschmack, Konsistenz und Kocheigenschaften hinter der konventionellen Pasta zurück – das gilt allerdings nicht für alle. Zudem ist ihr Nährstoffgehalt geringer, aber mit den richtigen Produkten kommen auch Zöliakie-Betroffene in den Genuss (beinahe) echter italienischer Pasta.

Geschmack glutenfreier Pasta

Glutenfreie Nudeln neigen dazu, etwas trockener zu sein als traditionelle Pasta und sie hat eine andere Konsistenz. Glutenfreien Teige fehlt die Bindungskraft des Glutens, was bedeutet, dass sich die Stärke aus den Getreideflocken nicht so gut aneinanderlagern kann wie bei normalem Teig. Dadurch entsteht eine unregelmäßige Struktur in den Nudeln, was ihnen oft einen ungewollten, ungleichmäßigen Biss verleiht. Glutenfreie Nudeln können außerdem einen leicht herben Geschmack haben. Dies liegt daran, dass sie aus Reismehl oder Maismehl hergestellt werden, anstatt aus Weizenmehl. Die meisten Menschen finden jedoch, dass der Geschmack der glutenfreien Nudeln sehr ähnlich idem Geschmack herkömmlicher Nudeln ist.

Leckere glutenfreie Pasta zum Kaufen

Als ich mir bei der Recherche für diesen Text umgeschaut habe, war ich überrascht, wie viele Varianten glutenfreier Pasta inzwischen auf dem Markt sind. Um euch die Qual der Wahl zu ersparen, stelle ich euch hier drei hervorragende Produkte vor.

Barilla Pasta Penne Rigate senza glutine

Hergestellt aus Reis, weißem und gelbem Mais steht die glutenfreie Pasta der üblichen Barilla-Qualität in nichts nach. Sie klebt nicht und ähnelt der herkömmlichen Weizenmehl-Pasta. Als Grundlage passt sie zu vielen verschiedenen Saucen und schmeckt mit der Barilla Napoletana Sauce besonders gut. Schon nach zehn bis elf Minuten Kochzeit ist die glutenfreie Pasta zum Verzehr bereit.

Preis: 7,48 €/kg

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Garofalo Linguine glutenfrei

Die Linguine aus dem italienischen Gragnano überzeugen mit ihrer rauen Oberfläche, die Saucen perfekt aufnimmt. Sie bestehen hauptsächlich aus Reis, Mais und Quinoa und werden in speziellen Bronze-Matrizen hergestellt. Nach zehn Minuten Kochzeit sind sie verzehrfertig.

Preis: 7,10 €/kg

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Rapunzel Reis-Spirelli

Wie es der Name bereits andeutet: Die glutenfreie Bio-Pasta wird auf Basis von Vollkornreis gefertigt und ist somit bestens für von Zöliakie Betroffene geeignet. Die Konsistenz unterscheidet sich kaum von der herkömmlicher Nudeln. In Kombination mit einer feinen Pastasauce bemerken selbst eingefleischte Italien-Fans keinen Unterschied.

Preis: 15,33 €/kg

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Rezept zur eigenen Herstellung glutenfreier Pasta

Zutaten:

  • 1 Tasse Reismehl
  • 1/2 Tasse Maismehl
  • 1/4 Tasse Tapiokastärke
  • 1/2 TL Xanthan-Gummi
  • 1 Ei 3 EL Olivenöl
  • 3/4 bis 1 Tasse lauwarmes Wasser
  • Salz nach Geschmack

Zubereitung:

  • Mehl, Stärke und Gummi in einer Schüssel mischen.
  • Eine Mulde in die Mitte drücken. Ei und Öl in die Mulde geben. Wasser dazugeben und alles mit einer Gabel verquirlen, bis ein glatter Teig entsteht.
  • Teig sollte nicht kleben und sich gut formen lassen. Falls er zu trocken ist, noch etwas Wasser hinzufügen. Falls er zu feucht ist, noch etwas Mehl hinzufügen.
  • Den Teig ca. 10 Minuten ruhen lassen.
  • Teig auf einer bemehlten Oberfläche ausrollen.
  • Mit einem Messer oder einer Pizza-Roller Nudeln in gewünschter Form schneiden.
  • Nudeln in kochendem Wasser ca. 2-3 Minuten garen, bis sie gar sind.

Glutenfrei? Geht doch!

Die Produktion glutenfreier Pasta hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Heute lassen sich viele Sorten kaum noch von herkömmlichen Nudeln unterscheiden, was Geschmack, Konsistenz und Kochverhalten angeht. Daher gilt auch für Menschen, die nicht von Zöliakie betroffen sind: ruhig probieren und Vorurteile abbauen!